24. August 2010

Nichts für Wasserscheue!

Dieses Wochenende durfte ich bei den Red-Heads zu Gast sein. Es ist fast nicht zu glauben, wie viel man an einem einzigen Wochenende erleben und überleben ;) kann. Aber lasst mich mal der Reihe nach erzählen.

Nach einem guten Sabbatmittagessen bei Sven und Kevin brachen wir auf und fuhren Richtung Kaiserklamm. Noch auf der Fahrt wurde ich aufgeklärt, dass der Sprung ins eiskalte Wasser der Kaiserklamm zu einer der vielen Mutproben der Red-Heads gehört. Zum Glück hatten wir schönes Wetter und konnten noch ein paar Sonnenstrahlen tanken, bevor es in die schattige Klamm ging. Das Wasser war kalt wie erwartet, doch schon sprangen die Ersten um ihren Mut zu beweisen und die Anderen folgten aus Gruppenzwang (Gruppenzwang hat tatsächlich auch eine konstruktive Seite :D). Mehr Zeit als geplant verbrachten wir schließlich mit Versuchen einige Felsen der Kaiserklamm zu erklettern, uns im Wasser durch Stromschnellen treiben zu lassen, zu fotografieren und für mutige Sprünge aus großer Höhe. Schnell verging der erste Teil des Nachmittags und noch hatten wir eine geplante Aktivität ausständig: River-Surfing!!

Zurück bei den Autos fuhren wir zum Inn und suchten nach einer passenden Stelle, um das selbstgebaute River-Surfbrett, aus zwei Schaltafeln, zu testen. Schließlich fanden wir eine geeignete Stelle, die genug Strömung für den Auftrieb bot. Während einer das obere Seilende bewachte und zur Not kappen konnte und zwei unterhalb der Strömung mit Wurfsäcken bereit standen, startete Peter den ersten „River-Surf“-Versuch. Es klappte ausgezeichnet und hätte uns die Sonne noch länger ihre Wärme gespendet, hätten wir wahrscheinlich nie genug bekommen.

Den Abend verbrachten wir grillend am Lagerfeuer. Nach einer Runde „Kübeln“ und Nachtslacken sind wir noch gemütlich zusammen gesessen und haben geplaudert. Wobei ein paar von uns mit der Zeit immer ruhiger wurden und schließlich in den spannendsten Stellungen einschlafen konnten (siehe Foto Sven :D).

Den nächsten Tag begannen wir mit einem g’scheiten Frühstück. Danach rüsteten wir uns für Canyoning aus und fuhren in die Kundler Klamm. Nach einem kurzen Marsch befanden wir uns an der Einstiegstelle. Dem Wasserlauf entlang ging es hinunter: gehend, springend und am Hintern rutschend. Den Höhepunkt bildete ein 60 m hoher Wasserfall, den wir uns, von seinem Ursprung bis zum Grund, abseilten. Der Wind zerstäubte das Wasser in feine Tropfen und zusammen mit den Sonnenstrahlen entstanden wunderschöne Regenbögen. Ein Anblick, den wir einmal mehr bestaunten und nicht vergessen werden!

Nach einem kurzen Imbiss entschlossen wir uns, unsere gestrige River-Surf Aktion fortzusetzen. Wir fanden eine neue Stelle mit einem schönen Sandstrand. Nach einer kurzen Eingewöhnungsphase, um wieder ein Gefühl für das River-Surfbrett zu bekommen, übten wir uns diesmal im Rückwärtsfahren, im Fahren zu zweit und in einfacher Akrobatik am Brett.

Der herannahende Abend trennte uns und wir nahmen Abschied. Ich musste zum Zug, der mich wieder in meine Heimat brachte. Spät kam ich Zuhause an und als schließlich zwei Tage später meine Ausrüstung wieder vollständig trocken war, blieb nur noch die schöne Erinnerung an ein Wochenende mit den Red-Heads.
manuel reinisch