26. Juli 2012

Mondscheinwanderung 4.- 5. August

Geplant ist eine Gratwanderung hoch über den Dächern Innsbrucks. Die Herausforderung ist dieses Mal die Dunkelheit, denn wir werden uns nur im Schein unserer Stirnlampen bewegen. Die drei Bestandteile dieser Tour sind Mountainbike, Klettersteig und Wandern. Mehr wird jetzt nicht verraten :P Da das Ganze eine Mondscheinwanderung sein soll, wird nur bei gutem Wetter gestartet. Wie immer würden wir uns über viele Teilnehmer freuen.

12. Juli 2012

Floßfahrt 2012

Freitag, Aufbau. Irgendwo im hintersten Eck von Silz, wo es angeblich bei Normalwasser einen richtig schönen Strand gibt, uns aber nur ein paar Meter breiter Streifen zum Ausbreiten bleibt.

Die Balken hatten sich ein bisschen verzogen, deshalb hat das Aufbauen trotz Beschriftung seine Zeit gedauert. Mit ganz vielen Meinungen, ein bisschen hebeln und Geduld hat sich aber doch alles verschrauben lassen, Floß steht, einen Meter neben der Wasserlinie, und als es dunkel wird fällt uns auf einmal ein, dass wir nix zum Feuermachen haben. Nachdem also aus Paletten und Steinen zumindest abenteuerliche Sitzkonstruktionen geschaffen worden sind, gings – jetzt nur noch zu sechst - ans Holzholen. Trockenes Gestrüpp ist gleich daneben gewachsen, und die richtig dicken Balken – vermeintlich gutes Feuerholz – haben wir von einem großen Wiedhaufen neben der Straße geholt. Dabei haben sich Peter und Markus am schottischen Baustammweitwurf versucht und Kevin hat Katapulte gebaut... Bis das Feuer dann an war, wars schon finster – ideale Voraussetzung wenn man NICHT sehen will was man da eigentlich isst: Paprika gefüllt mit Sand, Zwiebeln und Feta, die definitiv nicht genauso lang im Feuer bleiben sollten wie die Kartoffeln. Fleisch mit F oder V, normal oder mit Pfeffer und nadelspitze Grillspieße machten die Runde, während Peter und Franzi ihren Palettenschaukelstuhl ausprobieren: angeblich kann man sich so an den starken (haha) Seegang gewöhnen.

Nach einer Nacht auf dem Floß haben wir zu einer unchristlichen Zeit (!), so circa um 7, unser Zeug verstaut, sind nach Oberperfuss zum Frühstücken und Duschen und dann ab in die Gemeinde. Tirol TV war übrigens auch da, ganze 5 Minuten werden aus einem Vormittag Filmmaterial gezeigt, noch dazu ohne Ton, was sagt man dazu. Jemand anders wusste jedenfalls viel zu sagen, zum Beispiel, dass wir alle sterben werden, weil wir kentern und alle keine Schwimmwesten anhaben – oder war das, wenn wir Schwimmwesten anhaben und uns ans Floß binden? Schon klar, so eine Floßfahrt kann gefährlich sein, und ja, eine Woche vorher ist jemand beim Raften gestorben. Aber ums gleich vorweg zu nehmen: Es sind alle heil angekommen, jeder war mindestens einmal im Inn, freiwillig, zum äh, erfrischen, wir haben alle brav unsere Schwimmwesten getragen und insgesamt waren wir im Schnitt nur ein km/h schneller als im letzten Jahr!

Also wieder zum Ablauf: gezwungenermaßen haben wir eine Riesensalatschüssel voll in gefühlten 5 Sekunden verputzt, dann die Leute auf die Autos verteilt und sind losgezogen. Am Start angekommen hat es erst mal wieder gedauert… und gedauert… bis alles wasserdicht verpackt aussah… und Sven uns noch vorgeführt hat wie der Wurfsack funktioniert, er hat sich von Andi rausfischen lassen. Dann Kommando aus geht’s, anziehen, zupacken, hochheben und raustragen. Ihh war das Wasser kalt! Die Braven haben zu Ruder und Paddel gegriffen und sich fleißig am Vorwärtskommen beteiligt, die anderen haben sich dorthin verzogen, wo sie nicht im Weg stehen.

Brücke um Brücke haben wir geschafft, bei manchen war die Flagge mehr, bei manchen weniger in Gefahr. Sie hat halt jetzt ein paar Gebrauchsspuren mehr. Geschaut und gewinkt haben sie alle vom Ufer, vor allem die alten Ladys als Kevin extra für sie nochmal seinen Rückwärtssalto vom Rand gemacht hat…

In Innsbruck hat uns dann Michi samt Radl und Kamera, aber ohne Schwimmweste begleitet, zumindest bis zu der Brücke, wo ein paar Polizisten nur darauf gewartet haben, bis der Surfer ans Ufer klettert – und von unserem Anblick waren sie wohl auch nicht gerade begeistert :P Zum Reinhüpfen war‘s übrigens recht frisch, nicht nur wegen der Wassertemperatur sondern vor allem wegen dem nicht immer angenehmen Wind. Übernachtungsplatz war wohl derselbe wie letztes Jahr, nur diesmal mit höherem Wasserstand. Nachdem wir angelegt hatten und das Grabner mit allen Taschen drin am Ufer verstaut haben, ging die Brennholzsuche los. Ich mein, rundum waren Bäume. Aber den richtigen Baum zu finden, der nicht zwischen Brombeeren und Brennnesseln steht, nicht zu klein oder groß oder schon morsch ist, das ist schon gar nicht so leicht. Gesagt, getan, gesägt – gespalten, mit der Mini-Fiskars ein Glücksspiel! Holz war also vorhanden, der Ausbau der Feuerstelle auf dem Floß auch fertig; eine wunderschöne Umrandung aus Schlackesteinen und mit einer Red-Head-Zeichnung von Kevin in der Mitte. Nach den ersten zehn Minuten haben die ersten Steine das Feuer eröffnet: spitze, heiße Steinbrocken schießen in der Gegend herum, Hot-Stone hab ich mir immer angenehmer vorgestellt. Als dieses Übel dann beseitigt war und alle ihr Plätzchen ums Feuer rum hatten, fing die Grillerei an, Alufolie, Stöcke und ein extra cooler Minigrill zum Zusammenschrauben von Matthias, wieder Fleisch und Vleisch, Thunfisch, Paprika, Feta, Senf, Kräuterbutter und so weiter, schön war‘s, lustig war‘s, spät ist‘s geworden. Zwischendrin ist ein Teil der Besatzung von Bord gegangen, so dass wir am Sonntag nur noch zu zehnt unterwegs waren. Trotzdem ist’s sich zum Schlafen auf dem Floß nur knapp ausgegangen, gefroren hat da wohl niemand in der Nacht, nur Adrian wollte unbedingt am Ufer schlafen.

Nix gegen eine Dusche in der Früh, aber in den Inn müsste ich nicht reinhüpfen, da wird man ja schon vom Zuschauen wach! Ziemlich schnell war alles fertig gepackt und verstaut und wir waren wieder unterwegs – Frühstück? Gabs dann doch, Smutje Sven hat jedem nach Wunsch seinen Stollen geschmiert, so oft und viel bis jeder satt war. Falls noch mal irgendwer auf die Idee kommen sollte, Müsli mit Trockenmilch zu machen, der Trick ist, immer nur ganz wenig Milchpulver ins Wasser zu schütten, rühren, schütten, rühren… dauert aber lohnt sich ;-)

Die restliche Zeit verging sehr schnell, mit einem gescheiterten Anlegeversuch: Markus wollte nicht an der Angel hängen. Später haben wir nochmal einen Stopp an der Autobahnraststelle eingelegt, zum Eisessen. Die letzte knifflige Stelle haben wir gut vorbereitet passiert, das Grabner mittig aufs Floß geschnallt, die wertvollen Sachen rein, und dann ab durch die Mitte. Ein bisschen rauf und runter, nass geworden ist aber nicht viel. Das Wetter war ein bisschen besser als am Samstag, entsprechend waren an den Ufern auch mehr Leute zum Grillen und Chillen unterwegs, unter anderem auch Anhänger der Nahtlos-Braun-Fraktion.

Angekommen in Kundl an der Endstation haben wir leider festgestellt, dass die Akkuschrauber im falschen Fahrzeug sind. Also 7 Spaxen, oder wie die Dinger auch geheißen haben, pro Brett per Hand rausdrehen, mit dem Sand drauf und dem aufgequollenen Holz ein Traumjob! Sobald die Bretter verräumt waren und nur noch das Grundgestell mit den Tonnen dran im Wasser lag, haben wir von oben noch eine ordentliche Portion Wasser verpasst bekommen – und der Inn hat sich in den Amazonas verwandelt! Vom bewaldeten Ufer her kriecht Nebel über den Fluss, alles hört sich irgendwie gedämpft an und trotzdem hört man noch ein paar Vögel... so stell ich mir das vor. Zum Transport haben die Jungs die Fässer an der Stange auf Svens Bus geladen, legal war das sicher nicht, erst recht nicht bei der 2. Fuhre, dann mit zusätzlich 7 Leuten auf dem Rücksitz. Am Haus war alles Zeug mit vereinten Kräften dann recht flott aufgeräumt, und zur Belohnung hat's Reste-Essen gegeben, mit Salat, Besteck und so weiter, für mich jedes Mal wieder ein kleiner Zivilisationsschock, Ich fands super, hat Spaß gemacht, und ich komm gerne nächstes Mal wieder mit. Vielleicht kann ich dann auch ein bisschen schöneres Wetter mitbringen, wenn ichs schon nicht schaff den Blog innerhalb einer Woche fertig zu schreiben. Tut mir leid, dass es so lang gedauert hat, Peter kann nix dafür, er hat mich sicher dreimal erinnert.
sarah rottenfußer